Unter https://www.gd.nrw.de/pdf/geologie-bergisches-land-rsg2.pdf gibt es ein sehr Ausführliches PDF zur Geologie.
da gibt es auch einen Erklärtext zu:
1 In einer tiefen Sandgrube bei Leichlingen treten ca. 27 Mio. Jahre alte Meeressande der Tertiär-Zeit zutage. Sie sind Zeugen einer längst vergangenen Phase mit tropischem Klima. Der Sand ist durch unterschiedliche Eisengehalte bunt gefärbt. Überlagert wird der Tertiär-Sand in den obersten 2 m von einer alten Flussterrasse des Rheins und von Flugsand. Aus diesen Schichten entstanden sandige Böden mit geringem Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe.
2 Über die vegetationslosen Schotterfluren des Rheintals wehten wäh-rend der letzten Eiszeit starke Stürme. Das ausgeblasene Material setzte sich im größten Teil der Wahner Heide am Südwestrand desBergischen Landes als grobkörniger Flugsand ab. Aus dem basen-und nährstoffarmen Substrat sind sehr tiefgründige Braunerden ent-standen, die ihre Braunfärbung durch Mineralverwitterung und Frei-setzung von Eisen erhielten. Die Böden sind oft tief reichend schwach humos, erkennbar an der etwas dunkleren Färbung in der oberen Hal profils. Wahrscheinlich ist dies durch eine frühe Besiedlung und landwirtscha bedingt.
3 Aus Meeressand der Tertiär-Zeit und darüberlagerndem Flugsand hat sich die den Bergischen Heideterrassen bei Hilden entwickelt. Als Podsol bezeichnet n versauerten und an Nährstoffen völlig verarmten Boden. Der graue, sauergebleic hat sein ursprünglich rot und braun färbendes Eisen und schwarz färbende Hun Auswaschung mit dem versickernden Niederschlagswasser weitgehend verlore sind diese Stoffe in der darunterfolgenden, zum Teil zapfenartig nach unten Zone. Während dort im oberen Bereich noch die eingewaschenen schwarzen t Vordergrund stehen, dominieren darunter rötlich gelbe Eisenoxide. Zur Tiefe fo Sand, der bisher kaum von einer Bodenentwicklung beeinflusst ist.
6 Die Parabraunerde ist ein weitverbreiteter typischer Boden des Bergischen Landes. Er entsteht in der Regel aus Löss, einem mehlartigen Flugstaub der letzten Kaltzeit, oder aus Fließerden mit hohem Lössanteil. Charakteristisch für diesen insgesamt braun gefärbten Boden ist die Verlagerung von Tonmineralen. Durch den als Lessivierung bezeichneten Vorgang entsteht oberen Bereich eine aufgehellte Tonverarmungszone und ein dichter gelagerter, rötlich brauner Unterboden mit Tonanreicherung. Das Foto zeigt darunter noch den vom Löss überdeckten Tonstein des Devons. Sowohl für die landwirtschaftliche als auch die forstliche Bodennutzung bilden die Parabraunerden wertvolle Standorte, da sie sehr tiefgründig sind und sehr viel Niederschlagswasser speichern können. Ohne Vegetationsbedeckung sind sie allerdings in Hanglagen stark erosionsgefährdet.
4 Das Bild zeigt einen Boden aus der Weichholzaue eines jetzt trockenen Altarms der Agger, der nur noch bei Hochwasser überflutet wird. Über einem Kiesbett im untersten Teil des Bodens lagern lehmige Auenablagerungen. Bei starken Niederschlägen wurde dieses humushaltige, lehmige Material im Einzugsgebiet des Flusses von meist landwirtschaftlich genutzten Flächen abgetragen und mit dem Hochwasser hierher transportiert. Im oberen Bereich des Bodens, in dem das Grundwasser im Jahresverlauf schwankt und der immer wieder austrocknet, konnten sich Flecken aus rötlich gefärbten Eisenoxiden bilden. Vorwiegend graue Farben im unteren Teil des Bodenprofils weisen hingegen auf sehr lang anhaltenden Grundwassereinfluss hin.
5 Sandig-kiesige, sehr nährstoffreiche humose Auenböden aus angeschwemmtem Bodenmaterial bilden den Standort von Auenwäldern, die meist nur noch in Resten vorhandenen sind wie hier an der Agger bei Lohmar. Aufgrund der Lage - mehrere Meter über dem mittleren Wasserspiegel der Agger - wird der Waldbestand nur noch selten überflutet. Die Flatterulme, eine typische Baumart der sogenannten Hartholzaue, bildet zur Abstützung in nassem Untergrund typische Brettwurzeln aus und erträgt auch häufigere und länger andauernde Überflutungen. Infolge des Ulmensterbens ist sie allerdings heute selten geworden…
7 Auf tiefgründigen Böden mit einem sehr hohen Wasserspeichervermögen stockt dieser Waldbestand mit vitalen alten Rotbuchen. Das Bodensubstrat bilden hier zum Teil mehrere Meter mächtige Lössablagerungen, die im Zuge der Bodenentwicklung im oberen Teil entkalkt wur-den. Stellenweise, insbesondere an exponierten Oberhängen, wurden die entkalkten Schichten jedoch erodiert, sodass heute kalkhaltiger Löss an der Oberfläche ansteht. Charakteristische Böden der entkalkten Lösse sind Parabraunerden. Sie sind durch eine intensive Tonverlage-rung in den Unterboden geprägt.
8 Während der Kaltzeiten war der Boden im nicht vom Eis bedeckten Rheinischen Schiefergebirge ganzjährig sehr tief gefroren. In den relativ kurzen Sommern tauten die obersten 1 - 2 m auf und das mit Wasser gesättigte, breiartige Material begann bereits bei sehr geringem Gefälle hangabwärts zu fließen. Dabei nahm es Steine des Untergrundes auf. Auch eingewehter Löss wurde umgelagert und mit Gesteinsbruchstücken und Verwitterungslehm der unterlagernden Gesteine vermengt. Das Ergebnis dieser Bodenverlagerungen sind „Fließerden", aus denen sich im Bergland die heutigen Boden entwickelt haben. Den oberen Teil des dargestellten Bodens bildet eine mittel- bis hellbraun gefärbte Fließerde mit einem hohen Lössanteil, deren oberste Zentimeter durch Humus dunkelbraun gefärbt sind. Die untere, weniger stark ver-braunte Fließerde ist deutlich schuttreicher; sie leitet zum unterlagernden Schluffstein aus der Devon-Zeit über. Solche typischen Braunerden sind im Bergischen Land weit verbreitet.
9 Das Bild zeigt einen Blick auf das Siebengebirge, das eigentlich nicht zum Bergischen Land gehört, sondern an seinem Südrand liegt. Es ist das Zentrum des tertiären Vulkangebietes am unteren Mittelrhein. Hier besteht das Grundgebirge aus fast 400 Mio. Jahre alten Ton-, Schluff-und Sandsteinen der Devon-Zeit. In diese Gesteine drang vor etwa 26 - 18 Mio. Jahren vulkanische Lava ein. Es wurden Trachyttuffe, Trachyte, Latite und Alkalibasalte gefördert. Die Vulkanschlote widerstanden der späteren Erosion und Abtragung stärker als die umgebenden Gesteine und bilden daher heute die Bergkuppen von Drachenfels, Wolkenburg, Petersberg, Nonnenstromberg, Löwenburg, Lohrberg und Ölberg - die „Sieben Berge". In Wirklichkeit sind es über 40 Berge; der Name „Siebengebirge" leitet sich eigentlich von „Siefen" (= Tal) ab; es ist also das Gebirge mit tiefen Tälern. Heute sind die vulkanischen Gesteine meist von Löss überdeckt, der sich während der letzten Kaltzeit mit dem Verwitterungsmaterial der Fest-gesteine vermischte. Es entstanden daraus meist nährstoff- und basenreiche Böden, die - auch aufgrund des milden Klimas - seltene Pflanzengesellschaften beheimaten.
10 Bei Hochwasser wurde durch die Agger überwiegend sandiges Material angeschwemmt und rechts und links des Flussbettes aufgeschichtet. Zum Teil sind in die dunkler gefärbten, ton-reicheren Sedimente Sandablagerungen eingeschaltet. Die steil angeschnittenen Wände können in Kombination mit den offenen Wasserflächen ein wertvolles Biotop für den Eisvogel sein.